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UV - Ja oder Nein?

 

Lange Zeit wurde behauptet, überwiegend dämmerungs- und nachtaktive Reptilien bräuchten pauschal keine UV-Strahlung im Terrarium, es würde ihnen keinen Nutzen bringen oder gar schaden.
Nach wie vor hält sich diese Meinung teils hartnäckig, doch jüngere Studien zeigen auf, dass die Realität eine Andere zu sein scheint.

Die Gattung Pantherophis und darin ganz besonders die Kornnatter (Pantherophis guttatus) sind die bisher wohl am besten untersuchten Schlangen in Bezug auf ihre Wechselwirkung mit UV, sowohl in Gefangenschaft als auch in der Natur.

Es ist unumstritten, dass sie UV-Strahlung nicht zum Überleben benötigen, sie können auch ohne alt werden, aber ist das dann auch automatisch ein Indikator, dass ihnen UV Licht keine Vorteile bringt und über eine Installation nicht nachgedacht werden muss? Nein!

Jüngere Studien haben gezeigt, dass sie in vielerlei Hinsicht von UV-Strahlung profitieren.

Es wurde sogar gezeigt, dass sie ihr Verhalten aktiv änderten, um UV-Quellen zu erreichen, wenn sie verfügbar waren, das heißt, sie bevorzugten gezielt die Nutzung von UV Licht, wenn es ihnen möglich war.

UV beeinflusst ihren Serum-D3-Spiegel und ihre Gesamtaktivität erheblich und kann sich sogar positiv auf die Wachstumsrate auswirken, was wenig verwunderlich ist, da D3 am Kalziumstoffwechsel beteiligt ist. Der Zugang zu UV-Strahlung ermöglicht einen effizienteren Kalziumstoffwechsel und dies wiederum fördert das Knochen- und Muskelwachstum.

Die beiden folgenden Studien befassen sich mit dem Verhalten, dem Bluthormonspiegel sowie der Wachstumsrate von Kornnattern in Zusammenhang mit UV:

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"The effect of Ultraviolet (UV) light exposure on the physiology and behaviour of captive Corn Snakes (Elaphe guttata)"
Bradwell, J and Hackett, J, 2013. Ratel Vol. 40 No. 2

 

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"Does exposure to UV light influence the growth rates and behaviour of hatchling Corn Snakes, Pantherophis guttatus?"
Nail, Abigail. 2010

Beide Studien bestätigen eine signifikant positive Verhaltensreaktion auf UV bei Kornnattern und mögliche Wachstumsvorteile.

 

Nicht zu vernachlässigen wäre auch die folgende, wegweisende Arbeit:

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"Effects of Ultraviolet radiation on plasma 25-hydroxyvitamin D3 concentrations in Corn Snakes (Elaphe guttata)
Acierno et al. 2008, AJVR, Vol 69, No. 2

Diese weist auf einen signifikanten, gesundheitlichen Vorteil für die UV-Exposition hin und impliziert, dass Schlangen die ohne UV gehalten werden, wahrscheinlich an einer Borderline-Hypovitaminose leiden.

 

Auch über freilebende Kornnattern gibt es gute Aufzeichnungen in Bezug auf UV-Werte:

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"Voluntary exposure of some western-hemisphere snake and lizard species to ultraviolet-B radiation in the field: How much ultraviolet-B should a lizard or a snake receive in captivity?"
Ferguson, Gary W. et. al
Zoo biology 29.3 (2010): 317-334


Diese Dokumentationen befassen sich zwar nur mit den Auswirkungen von UV auf die Vitamin D3 Synthese, den Kalziumstoffwechsel und die Verhaltensreaktion, aber UV hat grundsätzlich auch noch mehr zu bieten. Es wird beispielsweise auch in den Nerven verwendet, kann Stress reduzieren, hilft bei der Aufrechterhaltung der Aktivität , hält die Haut gesund und verbessert sogar die Immunantwort und die Resistenz gegen bestimmte Krankheiten wie Atemwegerkrankungen.
Darüber hinaus wissen wir, dass UV weitere Auswirkungen auf Schlangen (und die meisten Landlebewesen) hat. Zum Beispiel regelt es zum Teil auch den Melatonin-Serotonin-Zyklus, der wiederum Aktivität, Wachsamkeit, Stress und den Biorythmus steuert. Zudem ist bekannt, dass UV die Melaninproduktion stimuliert, was sich auch visuell in dem häufig beschriebenen Effekt bemerkbar macht, dass mit UV bestrahlte Tiere oft farbenfroher und farbintensiver erscheinen.
Darüber hinaus beeinflusst UV-A Strahlung das Farbsehen vieler oder sogar aller Reptilien signifikant und sorgt dafür, dass sie ihre Umgebung in natürlicherweise wahrnehmen können.

Alles in allem zeigt sich also mehr und mehr, dass wir in der Terraristik das Thema UV-Licht auch bei dämmerungs- und nachtaktiven Tieren weiter studieren und offensichtlich neu denken sollten.

ABER, bei allen Vorteilen und ggf. Gesundheitsförderungen die UV Licht für die Tiere bringen kann, kann es eine falsche Haltung selbstverständlich nicht kompensieren oder gar ersetzen!
Die wichtigsten Parameter in der Schlangenhaltung bleiben weiterhin die Terrariengröße, die richtigen klimatischen Bedingungen, eine der Tierart angepasste Einrichtung, die passende Hauptbeleuchtung, eine artgemäße Ernährung, usw.

Die zusätzliche Bereitstellung von UV-Licht ist aber ein weiterer Faktor der den Tieren helfen kann gesund und vital zu bleiben und ihre natürlichen Stoffwechselvorgänge zu fördern und sollte somit unbedingt in die Überlegungen zur Umsetzung der Haltung einfließen.

 

Wichtige Hinweise zur Verwendung von UV-Lampen

UV Lampe ist nicht gleich UV Lampe, es gibt gravierende Qualitätsunterschiede und auch Intensität, Spektrum und Strahlungswinkel unterscheiden sich.
Es ist daher zum Einen wichtig darauf zu achten aus welchem Lebensraum das Tier kommt und welche UV Intensität somit angemessen wäre (eine Desert Lampe mit sehr hohem UV-B Anteil wäre für einen Waldbewohner beispielsweise deutlich zu stark und könnte zu "Sonnenbrand" führen) und zum Anderen sollte auf Qualität Wert gelegt werden, da viele Lampen von Billiganbietern technisch nicht halten was sie versprechen. Auch, ob es sich um eine reine UV-A Lampe oder eine Mischlampe aus UV-A und UV-B handelt sollte berücksichtigt werden.

Es gibt UV Lampen in verschiedensten Ausführungen, als Röhren, als HQI Strahler, als Kompaktlampen, usw.
Welche man verwenden sollte hängt individuell von den vorherschenden Gegebenheiten ab (Größe und Bauform des Terrariums, weitere Beleuchtung, Habitat des Bewohners, usw.)
Hier empfehle ich die Recherche im Internet da die Beschreibung der vielen Möglichkeiten und Eventualitäten an dieser Stelle den Rahmen sprengen würde.

Alle UV Lampen haben aber eine wichtige Gemeinsamkeit:
Die UV Abgabe ist endlich! Hier müssen die Herstellerangaben beachtet werden, denn während einige Leuchtmittel über 6-12 Monate hinweg konstant ausreichende UV Mengen abgeben, versiegt die "Quelle" bei Anderen bereits nach wenigen Wochen.
Wie häufig das Leuchtmittel getauscht werden sollte, um eine durchgehende Abgabe an UV Strahlung zu gewährleisten hängt also individuell vom Produkt ab.

WICHTIG!
Auch bei der Anbringung gibt es einiges zu beachten!
Leuchtmittel die auch UV-B Strahlung absondern sollten niemals schräg montiert werden sondern immer senkrecht nach unten strahlen. Andernfalls wären Verbrennungen (Sonnenbrand) durch falschen Strahlungswinkel potenziell möglich.

Ein weiterer zu beachtender Punkt ist, ob spezielles Zubehör für die Installation benötigt wird. Beispielsweise müssen Leuchtstoffröhren und HQI Strahler über passende Vorschaltgeräte betrieben werden.
Bei HQI Lampen gilt dies auch, wenn sie über ein handelsübliches E27 Gewinde verfügen und somit in standard Keramikfassungen geschraubt werden können.

An dieser Stelle möchte ich auch unbedingt noch darauf hinweisen, dass die Installation von Lampen und ganz besonders die von Metalldampflampen (HQI) nur von einem Fachmann oder mit der notwendigen Fachkompetenz durchgeführt werden sollte!
Gerade bei HQI Lampen ist wichtig, dass das zwischen VSG und Lampe verwendete Kabel eine für mindestens 5-6kV zugelassene Isolierung besitzt, ansonsten besteht Lebensgefahr, da beim Einschalten Spannungsspitzen von bis zu 6000V entstehen die durch handelsübliche Kabelisolierungen durchschlagen können!

 

 

 

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