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Richtig transportieren

 

Reptilien haben verglichen mit Säugetieren oder Vögeln einige Besonderheiten die bei einem Transport unbedingt berücksichtigt werden sollten. Egal, ob man sein Tier auf kurzem Weg aus dem Tierheim oder vom Züchter selbst abholt oder ob man es sich per Tierspedition schicken lässt (oder selbst verschickt), die richtige "Verpackung" ist sehr wichtig, damit das Tier den Umzug unbeschadet übersteht.

Der gravierendste, transportrelevante Unterschied zwischen Reptilien und Säugern/Vögeln ist, dass Reptilien keine festgelegte Körpertemperatur haben, sondern immer so warm oder kalt sind wie ihre Umgebungstemperatur.
Beim Transport muss also unbedingt darauf geachtet werden, dass das Tier weder zu kalt noch zu warm wird.
Dafür ist zum Einen wichtig zu entscheiden bei welchen Temperaturen überhaupt transportiert wird (sehr hohe oder sehr niedrige Temperaturen eignen sich dafür nicht undbedingt) als auch dafür zu sorgen, dass eventuelle Temperaturunterschiede zwischen Innenraum des Transportbehälters und der Außentemperatur so angeglichen werden können, dass eine für das Tier sinnvolle Innentemperatur entsteht (z.B. durch Heatpacks in der kühlen Jahreszeit). Dieser Temperaturausgleich muss natürlich für die gesamte Transportdauer gewährleistet sein. Insbesondere bei einem Versand per Tierspedition der mehrere Stunden dauert und ohne äußere Klimatisierung des Fahrzeugs verläuft, ist das wichtig!

Ein weiterer Unterschied ist, dass Reptilien in der Regel kein soziales Empfinden haben wie viele Säuger und Vögel. Es hilft ihnen also nicht sie durch Berührungen, Zureden o.ä. beruhigen zu wollen, im Gegensatz es würde sie ungemein stressen.
Die beste und stressfreiste Transportvariante ist also in einer geeigneten, dunklen Unterbringung mit möglichst wenigen äußeren Reizen. Das heißt auch, dass die Box zwischendurch nicht geöffnet werden oder das Tier gar herausgeholt werden sollte.

Die richtige "Verpackung" zum transportieren

Das Tier muss natürlich während des gesamten Transports sicher und seinen Bedürfnissen entsprechend untergebracht sein, egal wie lang oder kurz die Transportzeit ist.

Kleine, junge Tiere können häufig in kleine Dosen / Boxen mit Luftlöchern gesetzt werden, größere Tiere sollten in einem atmungsaktiven Beutel (Baumwolle) transportiert werden.

Dose oder Beutel sollten in der Größe dem Tier angepasst, aber generell eher knapp bemessen sein, damit für das Tier ein Sicherheitsgefühl wie in einer engen Höhle entstehen kann. Weitläufige Behältnisse bereiten eher Unbehagen.

In Dosen / Boxen sollte der freie Raum durch leicht geknülltes Küchenpapier o.ä. aufgefüllt werden, damit das Tier etwas hat woran es sich festhalten kann und nicht bei jeder Transportbewegung unkontrolliert in der Dose hin und her rutscht.
Auch der Boden sollte mit saugfähigem Material ausgelegt sein, damit Kot aufgenommen werden kann. Ein Beutel sollte ebenfalls mit etwas Küchenpapier o.ä. versehen werden, damit Ausscheidungen besser aufgenommen werden können.

Bei Beuteln ist sehr wichtig, dass sie vor dem Einsetzen des Tieres auf links gedreht werden, sodass die Nähe außen sind. Bei innenliegenden Nähten besteht die große Gefahr, dass das Tier mit seinen Schuppen an den Fäden hängen bleibt und sich verletzt!

Sowohl Dose als auch Beutel müssen zuverlässig ausbruchsicher verschlossen werden.

Das Behältnis (oder der Beutel) in dem das Tier sich befindet wird in eine Styroporbox gelegt und gegen Verrutschen gesichert. Ich verwende dazu gern leicht geknülltes Zeitungspapier, da es weich und dennoch stabil ist und zudem eine wärmeisolierende Wirkung hat.

Die Styroporbox muss selbstverständlich mit Luftlöchern versehen sein. Diese sollten allerdings nicht zu groß sein und auch nicht zu viele. Schlangen haben keinen sehr hohen Sauerstoffbedarf, daher ist keine starke Belüftung der Box notwendig. Sie würde sogar eher schaden, weil dadurch die wärmeisolierende Wirkung des Styropors zu Nichte gemacht werden würde.
In der Regel reichen 2-5 Löcher mit einem Durchmesser von etwa 5-6mm völlig aus (je nach Größe der Box).

Ist das Tier in seinem Beutel oder Behältnis gut untergebracht und dieses in der Styroporbox gut und sicher verstaut wird die Styroporbox verschlossen und von außen gut gegen Öffnen gesichert (z.B. durch Paketklebeband) ohne dabei Luftlöcher abzudecken.

So verpackt kann das Tier auch mehrere Stunden weitgehend stressfrei (dunkel, eng, Höhlengefühl) reisen.

Richtige Verwendung von Heatpacks

Je nach Temperatur und Tierart ist die Verwendung von Heatpacks innerhalb der Styroporbox notwendig, in dem Fall sind in Sachen Verpackung weitere wichtige Details zu beachten.

Für die meisten Schlangenarten sollte innerhalb der Styroporbox eine Temperatur von ca. 24-28 °C herrschen (je nach Tierart verschieden). Um diese Temperaturen bei niedrigeren Außentemperaturen zu erreichen muss man durch eine Wärmequelle in der Box nachhelfen.

Zu diesem Zweck gibt es so genannte Heatpacks. Das sind einmal verwendbare Beutelchen die überwiegend mit Eisenpulver (und weiteren Bestandteilen) gefüllt sind. Nimmt man sie aus ihrer Verpackung reagiert der Inhalt chemisch mit Sauerstoff. Durch die einsetzende Oxydation wird Wärme erzeugt die bis zu 40 Stunden lang (je nach Heatpack auch weniger: beim Kauf Herstellerangaben beachten!) abgegeben wird.

Achtung!
Da diese Heatpacks mit Sauerstoff reagieren und somit vorhandenen Sauerstoff innerhalb der Box verbrauchen würden, ist es sehr wichtig, dass dieser dem Tier nicht entzogen wird!
Bei der Verwendung von Heatpacks ist also unbedingt darauf zu achten, dass die benötigte Sauerstoffzufuhr für Tier und Heatpack ausreichend ist!

Eine gute Möglichkeit dafür ist, mehr Luftlöcher als üblich in die Styroporbox zu machen, diese aber auf eine Fläche zu begrenzen die mit dem Heatpack abgedeckt werden kann (ich mache meistens etwa 8-10 Löcher in die Box auf einer Fläche von ca. 10x7cm). An dieser Stelle wird das aktivierte Heatpack kurz vor Transportbeginn von innen über die Löcher gelegt und mit Paketklebeband festgeklebt. Es darf dabei NICHT mit dem Klebeband abgedeckt werden, sondern darf nur im Randbereich festgeklebt werden!
Auf diese Weise bekommt das Heatpack genug Sauerstoff für die chemische Reaktion und die Luft die durch das Heatpack in die Box strömt wird gleichzeitig bereits vorgewärmt.
Es muss sichergestellt werden, dass die Verklebung stabil genug ist und sich das Heatpack nicht während des Transports löst und unkontrolliert in der Box bewegen kann!

Da Heatpacks eine Oberflächentemperatur von über 40°C erreichen können muss darauf geachtet werden, dass das Tier keinen direkten Kontakt zum Heatpack hat, damit es nicht überhitzt (ein Rückzug ist innerhalb der Box schließlich kaum möglich). Zwischen Tier und Heatpack sollte daher eine Isolationsschicht z.B. aus leicht geknülltem Zeitungspapier hergestellt werden. Vor allem bei Schlangen die sich in einem Beutel befinden ist das wichtig.

Auch sollte das Tier niemals direkt auf eine Wärmequelle gesetzt werden, da es dort nicht selbstständig weg kommt und eine Überhitzung droht!
Es darf während eines Transports immer nur die Umgebungsluft erwärmt werden, aber nie das Tier direkt durch eine Wärmequelle!

Bei der Verwendung von Heatpacks muss auf längeren Transporten (z.B. per Tierspedition) auch immer die tageszeitliche Temperaturschwankung berücksichtigt werden.
Es gibt z.B. Tage an denen es nachts unter +10°C hat und tagsüber um +30°C. Für die Nacht wäre in so einem Fall ein Heatpack notwendig, aber am Tag könnte es dadurch in der Box bereits deutlich zu warm werden (je nach Tierart).
Die Außentemperaturen während der Reise sollten also unbedingt berücksichtigt werden.

Die richtige Kennzeichnung bei Transport per Tierspedition

Wird ein Reptil per Tierspedition versendet muss die Styroporbox auf verschiedene Weisen gekennzeichnet werden.

In aller Regel bekommt man die notwendigen Informationen dazu zwar vom Versandunternehmen, aber ich möchte es dennoch kurz erwähnen.

Zum Einen muss sich auf der Box gut erkennbar und gut leserlich die Tierart, das Alter, die Anzahl, eine Telefonnummer für den Notfall, Hinweise wie das Tier im Notfall zu versorgen ist, usw. befinden. Dazu gibt es im Normalfall vom Spediteur einen Vordruck zum Ausfüllen der auf die Box geklebt wird.

Darüber hinaus müssen alle 4 Seiten mit Richtungspfeilen versehen sein die kennzeichnen wo oben und wo unten ist und ebenfalls muss überall ein deutlicher Hinweis "lebende Tiere" angebracht sein. Auch hierfür gibt es meistens Vordrucke zum Aufkleben.

Zusätzlich zu den notwendigen Kennzeichnungen markiere ich sicherheitshalber auch immer noch Luftlöcher, damit die unterwegs nicht versehentlich abgedeckt werden.

 

So (oder ähnlich) sollten Boxen die für einen Versand per Tierspedition fertig gemacht sind dann aussehen:


(zum Vergrößern anklicken)

 

 

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