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Die Ernährung

 

Häufig gibt es Fragen zu Art und geeigneter Größe von Futtertieren, erbrochenem Futter oder ob lebend oder tot gefüttert werden soll..
Deswegen möchte ich an dieser Stelle etwas dazu schreiben.

Art der Futtertiere:

Als Futtertiere für Kornnattern eignen sich in erster Linie kleine Nager wie Mäuse, Hamster, kleinere Rennmäuse, Rattenbabys o.ä.
Auch Eintagsküken können zur Ernährung dienen.

Das Wichtigste, egal um welche Art es sich handelt ist, dass die Futtertiere von guter Qualität sind. Das heißt, sie sollten sowohl gut und artgerecht ernährt worden sein, als auch entsprechend der für Lebensmittel geltenden Vorgaben nach der Tötung eingefroren und gelagert worden sein. Die Kühlkette darf nie unterbrochen worden und die Futtertiere sollten nicht überlagert sein (maximal 9-12 Monate eingefroren).

Da jede Tierart andere Nährstoffeigenschaften hat, eignen sich nicht alle für eine dauerhafte Fütterung oder für alle Kornnattern. Daher nachfolgend eine kurze Auflistung

Farbmäuse ("normale Mäuse"):
Sie enthalten alle wichtigten Nährstoffe in einem für die Schlangen gut geeigneten Verhältnis. Daher sind Farbmäuse für eine dauerhafte Ernährung gut geeignet, unabhängig davon, ob es sich um normal- oder übergewichtige Schlangen handelt.

Vielzitzenmäuse (VZM):
Auch Vielzitzenmäuse eignen sich sehr gut als Alleinfutter. Allerdings sollte man bedenken, dass sie einen höheren Energiegehalt aufweisen als Farbmäuse. Dadurch machen sie schneller dick. Daher sollten sie ggf. in etwas längeren Intervallen verfüttert werden.
Für deutlich übergewichtige Tiere sind sie eher nicht zu empfehlen.
Für Jungtiere die sich mit dem Fressen noch schwer tun können VZM manchmal den entscheidenden Durchbruch bringen. Sie sind generell sehr beliebt bei vielen Schlangenarten.

Ratten:
Junge Ratten können aufgrund der mäuseähnlichen Größe auch an kleinere Schlangen wie Kornnattern verfüttert werden. Allerdings haben sie einen sehr hohen Energiegehalt, wodurch sie als absolute "Dickmacher" gelten. Ich würde sie nicht als häufiges Futter für Kornnattern empfehlen, höchstens selten zwischendurch als kleine Abwechslung.
Zum Päppeln eigenen sie sich jedoch hervorragend. Das heißt, insbesondere kranke oder deutlich unterernährte Nattern oder Weibchen die nach einer Eiablage drastisch an Gewicht verloren haben kann man mit Ratten wunderbar wieder hochpäppeln.

Hamster / Rennmäuse:
Auch Nagerarten wie Hamster oder Rennmäuse können prinzipiell als Futtertiere verwendet werden sofern sie die passende Größe haben. Allerdings kann es passieren, dass die Schlangen plötzlich nur noch diese Arten haben möchten und anderes Futter verweigern.
Zwar sind Nattern diesbezüglich häufig nicht so problematisch wie z.B. Königspythons (bei denen kann eine einzige Fütterung ausreichend sein, damit sie alles andere Futter verweigern), aber dennoch kam es auch dort schon zu solchen Fällen.
Da Hamster und Rennmäuse oft schwierig regelmäßig zu bekommen sind sollte man sich genau überlegen, ob man das Risiko eingehen möchte.
Ich würde daher eher von der Fütterung mit Hamstern oder Rennmäusen abraten.

Eintagsküken:
Aufgrund des Dotters im Bauch der Eintagsküken weisen sie ein ungünstiges Nährstoffverhältnis auf. Gelegentlich verfüttert besteht kein Problem, aber bei regelmäßiger oder sogar ausschließlicher Fütterung mit Küken kann es bei der Schlange zu Nährstoffmängeln oder Nährstoffüberschüssen kommen bzw. sich ein Nährstoffungleichgewicht im Körper einstellen das vielseitige gesundheitliche Schäden zur Folge haben kann.
Ich bin daher kein Freund von Eintagsküken und verfüttere sie selbst gar nicht.
Wenn sie verfüttert werden, dann sollten sie eine Ausnahme sein.
Darüber hinaus gibt es viele Berichte, dass der Schlangenkot nach der Fütterung von Geflügel besonders stark und unangenehm riecht.

Futtertiergröße:

Zur Beurteilung für die richtige Futtertiergröße kann man sich zwei Dinge anschauen, das Eine ist der Durchmesser von Schlange und Futtertier und das Andere ist das Gewicht beider.

Faustregeln:

Durchmesser des Futtertieres = 1,5x Durchmesser der Schlange an ihrer dicksten Stelle.
Nach dem Fressen sollte die Beute eine gut sichtbare, aber nicht zu riesige Beule im Bauch der Schlange bilden.

Gewicht des Futtertieres = 10-15% des Schlangengewichts, allerhöchstens 20%

Die Gewichtsregel funktioniert jedoch nicht immer, insbesondere bei Jungtieren.
Würde man beispielsweise bei einem 4g Schlüpfling versuchen diese Regel einzuhalten, dürfte das Futtertier maximal 0,4-0,8g wiegen. Dennoch eignen sich 1-2 Tage alte Mäusebabys mit einem Gewicht von rund 1-1,5g gut als Futter für so kleine Schlangenbabys.

Wichtiger als die Gewichtsregel ist also die Größenregel. Passt beides zusammen ist es natürlich optimal.
 

Wie viele Futtertiere pro Mahlzeit?

Grundsätzlich gilt: 1 Futtertier pro Fütterung in der passenden Größe ist optimal.
Mehrere Futtertiere hintereinander zu geben sollte möglichst vermieden werden, da der Magen sich zwar in der Breite, nicht aber in der Länge ausdehnen kann und wie eine Art Fließband funktioniert.
Passt ein Futtertier nicht mehr in den Magen verbleibt es davor und beginnt ohne Verdauung schnell mit dem Verwesungsprozess. In den meisten Fällen wird die Schlange das Futtertier dann nach einigen Tagen erbrechen, jedoch ist auch eine Vergiftung nicht gänzlich ausgeschlossen.

Um eine ungefähre Orientierung zu geben habe ich nachfolgend einmal eine Tabelle erstellt.
Allerdings dient die wirklich nur als grobe Richtung.

Die richtige Futtertiergröße hängt immer individuell von der Schlange ab und kann somit von den nachfolgend genannten Angaben abweichen!
Alle Angaben beziehen sich auf Farbmäuse!

Gewicht Kornnatter Gewicht Futtertier Menge/Größe Intervall
2-3g 0,5 - 1g 1/2 Pinky alle 5 Tage
4-14g 1-2g 1 Pinky alle 5 Tage
15-25g 3-4g 1 gr. Pinky alle 5 Tage
25-40g 5-7g 1 Specky alle 6-7 Tage
40-50g 8-9g 1 gr. Specky alle 7-8 Tage
50-70g 9-10g 1 kl. Fuzzy alle 7-8 Tage
70-100g 11-14g 1 kl. Springer alle 8-10 Tage
100-150g 15-19g 1 Springer alle 8-10 Tage
150-250g 20-25g 1 semiadulte Maus alle 10-12 Tage
250-300g 25-30g 1 Maus alle 10-12 Tage
300-400g 30-35g 1 L Maus alle 12-14 Tage
>400g 35g - ggf. >35-40g 1 XL Maus alle 2-6 Wochen

Erbrochen und nun?

Es kann vorkommen, dass ein Futtertier Stunden bis Tage nach der Fütterung erbrochen wird. Die Gründe können vielfältig sein, von harmlos (z.B. zu niedrige Temperatur, zu großes Futtertier, zu viele Futtertiere, Häutung, o.ä.) bis hin zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen (z.B. Kryptosporidienbefall, ö.ä). Stress ist ebenfalls eine sehr häufige Ursache.

Wird erbrochen sollte also zunächst einmal geschaut werden was die Ursache sein könnte und ob sie sich abstellen lässt. Bleibt es bei einmaligem Erbrechen sollte das Tier zwar gut beobachtet werden, jedoch besteht erst einmal wahrscheinlich kein Grund zur Sorge.

Wiederholt es sich jedoch ohne erkennbaren Grund oder kommen Symptome wie Abmagerung, Verhaltensauffälligkeiten, o.ä. hinzu, sollte umgehend ein reptilienkundiger(!) Tierarzt aufgesucht werden!

WICHTIG!
Wurde ein Futtertier erbrochen brauchen Magen und Speiseröhre unbedingt einige Erholungszeit, sonst ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass auch das nächste Futtertier direkt wieder erbrochen wird!
Es sollte daher mit der nächsten Fütterung immer mindestens 10-14 Tage gewartet werden!

Da das Erbrechen mit einem hohen Flüssigkeitsverlust einher geht, ist der ständige Zugang zu frischem Wasser in den Tagen danach besonders wichtig!

Neue Tiere sollten in den ersten Tagen nach dem Einzug überhaupt kein Futter angeboten bekommen, denn der Umzugsstress sorgt nicht selten ebenfalls für ein Erbrechen der Nahrung.
Bei Babys sollte mindestens 7-10 Tage gewartet werden, bei subadulten und adulten Tieren mindestens 14 Tage.

Lebend- oder Totfutter:

Eine Frage die sich viele stellen ist, ob sie lieber lebende Futtertiere anbieten sollen oder besser Tote.

Schauen wir uns dazu erst einmal an was das Gesetz sagt.

In Deutschland gibt es zwei Paragraphen die sich unter Anderem auf diese Frage beziehen lassen, gegensätzlicher aber nicht sein könnten.

In §2 TierSchG heißt es:
"Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat, muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen."

Daraus ließe sich interpretieren, dass zur artgemäßen Ernährung einer Schlange auch das erbeuten eines lebenden Futtertieres gehört.

Andererseits heißt es in §1 TierSchG:
"Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen"

Da dieses Recht auch für Futtertiere gilt müssen also auch immer deren Bedürfnisse berücksichtigt werden. Bei einer Lebendfütterung kann nie garantiert werden, dass das Futtertier nicht großen Stress / Todesangst erleidet oder dass die Schlange es beim Versuch des Erbeutens verletzt bzw. nicht sofort oder nicht auf angemessene Weise tötet. So kann es passieren, dass dem Futtertier Schmerzen, Leiden und/oder Schäden zugefügt werden.

Die große Frage ist nun, gilt die Lebendfütterung eines Wirbeltieres an eine Schlange als "vernünftiger Grund" oder nicht bzw. gilt dies auch dann noch, wenn die Schlange problemlos auch Totfutter annehmen würde?

Zu genau dieser Frage äußert sich das deutsche Gesetz leider bisher nicht, weswegen es immer wieder zu gerichtlichen Auseinandersetzungen und Streitigkeiten darüber kommt.

Auch wenn es bislang keine klare gesetzliche Regelung in Deutschland gibt, so gibt es dennoch ein paar Einzelurteile die in der Tendenz bisher dorthin gehen, dass für den jeweiligen Einzelfall entschieden wurde eine Lebendfütterung sei nur für Schlangen zu vertreten die nachweislich und trotz angemessener Umstellversuche jegliches Totfutter verweigern. Alle Schlangen die Totfutter annehmen sollten auch so ernährt werden.

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Unsere Nachbarn in Österreich und der Schweiz sind deutlich weiter in ihrer Gesetzgebung. Beide Länder haben vor relativ kurzer Zeit Neuerungen des Tierschutzgesetzes beschlossen, die die Frage der Lebendfütterung eindeutig klärt.

So heißt es in der Schweiz beispielsweise in Art. 4 Abs. 3 TSchV:
"Lebende Tiere dürfen nur für Wildtiere als Futter verwendet werden. Voraussetzung dafür ist, dass das Wildtier normales Fang- und Tötungsverhalten zeigt und die Ernährung nicht mit toten Tieren oder anderem Futter sichergestellt werden kann."

In Österreich heißt es:
"Das Verabreichen lebender Wirbeltiere zur Ernährung ist verboten. Ausnahmen zur Verabreichung lebender Futtertiere zum Beispiel bei der Vorbereitung auf die Auswilderung sind gesondert behördlich zu genehmigen."

Speziell für Reptilien heißt es weiter:
"Ist es notwendig Wirbeltiere zu verfüttern, so sind nach Möglichkeit frisch tote Futtertiere zu verwenden."

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Fazit:
Auch wenn es in Deutschland bisher kein klares Verbot bzw. eine Genehmigungspflicht für die Lebendfütterung gibt, ist die Tendenz richterlicher Einzelfallentscheidungen recht klar erkennbar in Richtung Totfütterung.

Sofern die Schlange tote Futtertiere annimmt ist dies auch aus meiner persönlichen Sicht immer einer Lebendfütterung vorzuziehen.
Neben möglichen Leiden des Futtertieres besteht bei einer Lebendfütterung auch für die Schlange generell ein nicht unerhebliches Risiko für Biss- und Kratzverletzungen mit allen denkbaren Konsequenzen wie z.B. Entzündungen, Verlust von Augen oder ähnlichem.
 

 

 

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